What do you like more, the process or the product ?
When I started teaching, handcrafting was all about the product. The inspector would visit teachers twice a year and look very thoroughly at all the items the students had made under the teacher’s guidance. If she found mistakes they were the teacher’s fault. Those days, handcraft teachers undid a lot of the students‘ work and did it themselves again to present flawless products. Later, it was all about the process. It was important to let the students do something, anything, and it didn’t matter if it went straight into the garbage bin.
As a teenager I loved to knit and sew, and fortunatelly my mother let me try, even more provided the material I needed. I remember that one night I wanted to sew pyjama bottoms. It was about 8 pm and I was very determined to go to bed in my new and selfmade pyjamas. I cut the pieces from fabric my mother had in stash, using freshly washed pyjama bottoms I had worn for quite some time and liked very much as a pattern. Then I sewed the seams and hems, eger to try them on. Gosh! They didn’t fit. They were way too tight and I couldn’t pull them over my knees. That was when I learnt the difference between woven and knitted fabric by the method of try and error. Process but no product. My sister and I still laugh about this story.
So today, wip-Wednesday, I am all about the product. I want to finish the sweater I started in Baden-Baden last Friday. I’m knitting it top-down. You can find the easy raglan pattern here. Unfortunatelly, I had to frog the first sleeve this morning because it was too tight. Try and error. Process.
Wer näht, strickt, häkelt, wird oft gefragt, was denn nun befriedigender sei, da sitzen und stricken oder am Schluss das fertige Stück in den Händen zu haben.
Als ich anfing, Handarbeitsunterricht zu geben, ging es nur ums Produkt. Die Inspektorin kam zweimal pro Jahr vorbei und schaute sehr genau, wie die Schülerarbeiten ausgefallen waren. Gab es etwas zu bemängeln, war es der Fehler der Lehrerin. In jenen Zeiten verbrachten die Handarbeitslehrerinnen viel Zeit damit, Schülerarbeiten aufzutrennen und selber nochmals zu machen, um das Schlimmste zu verhindern. Ich habe noch immer ein Badetuch mit einem applizierten Schmetterling, das mich bei jedem Gebrauch an meine Inspektorin erinnert, weil die Ecken der Schrägbandeinfassung bei einigen Schülerinnen nicht schön ausgefallen waren.
Später gings dann nur noch um den Prozess. Wichtig war, die Schülerinnen etwas, irgendetwas machen zu lassen. Es war egal, dass die Gegenstände direkt in den Kehricht wanderten.
Als ich etwa 14 Jahre alt war, wollte ich an einem Abend unbedingt ein Pyjama nähen und war wild entschlossen, erst und nur mit dem neuen Pyjama ins Bett zu gehen. Stoff fand ich in der Stoffkiste meiner Mutter, als Muster benützte ich mein frisch gewaschenes Lieblingspyjama. Ich schnitt zu, schloss Nähte und legte die Säume um. Aber oha Lätz! Das Pyjama passte überhaupt nicht, es war viel zu eng, so dass ich es nicht über meine Knie ziehen konnte. Damals lernte ich den Unterschied zwischen Tricot und Webware am eigenen Leib kennen, und zwar durch die Methode *Versuch und Irrtum*. Prozess. Meine Schwester und ich lachen noch immer über diese Geschichte.
Heute Mittwoch, 8. Januar, bin ich aber voll Produkt orientiert. Ich will den Pullover fertig stricken, den ich am letzten Freitag angefangen habe; einen einfachen Raglanpullover von oben nach unten. Die Anleitung kannst du hier finden. Den Pulli will heute Abend anziehen, vorher gehe ich nicht ins Bett! Unglücklicherweise musste ich heute Morgen früh den ersten Ärmel wieder aufribbeln, denn er war zu eng. Versuch und Irrtum, Prozess.
Und was bist du? Produkt oder Prozess orientiert? Viel Spass, so oder so.