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Gemeinsamkeiten – Commonalities

Tee

Am Montagabend waren wir bei einer Syrischen Flüchtlingsfamilie eingeladen. Eine Arbeitskollegin meines Mannes hat die Begegnung ermöglicht.

Wir wurden von den Eltern und der mittleren Tochter herzlich begrüsst und in die Wohnnug geheissen, wo wir uns um den Küchentisch setzten. Es gab Wasser und Süssmost zu trinken und etwas später tischte Amira, die Mutter, etwas Kleines zu essen auf. Die Familie hatte gerade Besuch eines Cousins und seiner Frau, die sich ebenfalls zu uns setzten. Wir hörten vorallem zu, stellten ab und zu eine Frage oder auch eine zweite. Wenn die deutschen Wörter knapp wurden, halfen wir aus.

Für mich war die Begegnung sehr schön. Es war so einfach, ein Gespräch zu führen. Obwohl die Familie aus einem Land kommt, das ich aus dem Gedächtnis heraus nur schwierig auf der Landkarte lokalisieren kann, entdeckte ich viele Gemeinsamkeiten: Mein Nichte, durch und durch Schweizerin, heisst Amira. Der Schwager meiner Schwägerin ist auch Kurde. Der Teller, auf dem unsere Gastgeberin Kuchen servierte, ist vom gleichen Geschirr, das meine Mutter am Sonntag zum Tee braucht. Und ja, ich habe auch Kinder, und einmal war ich in einem arabisch sprechenden Land, in Tunesien.

Später kam die kleine Tochter aus der Mädchenriege nach Hause. Sie geht in die zweite Klasse. Ihr Hallo tönt so, wie ich es täglich auf dem Schulhausplatz höre. Es hat die Melodie unseres Dialektes. Und als mein Mann den DVD Player zum Laufen brachte, war ihr Abend perfekt.

Geht doch!

Monday evening we were invited at a family’s from Syria. One of my husband’s colleagues had arranged this meeting.

Before we entered the appartement we took our shoes off because there are no shoes in a muslim’s house. If we hadn’t known, the shoes in front of the door would have told us. Then we sat around the kitchen table. It was easy to talk. We mostly listened, asked a question now and then and helped out with German words. I cannot picture Syria, which has a different culture than my country, on the map correctly, of course I know it’s in the east and people have been on the road for month to get to Austria, Germany or Switzerland. But nontheless there are commonalities: We sat arount the kitchen table eating appetizers and drinking tea. My niece is called Amira like this Syrian woman. The brother-in-law of my sister-in-law is Kurdish too. And the dishes used of cake later in the evening, my mother has the same. And yes, I am a mother too, and have been in an Arabic country once, in Tunisia. 

Later the little daughter came home from sports club. She’s in second grade and her hello sound so familiar to me, because I hear it every day in school. It has the same melody as our dialect already. When my husband could fix the dvd-player befor we left, her evening was perfect.

It works!

10 Antworten auf „Gemeinsamkeiten – Commonalities

  1. So etwas zu erleben, gibt Kraft, oder? Wenn ich die „Jungs“ im Heim besuche, dann habe ich immer gute Laune, auch wenn ich meistens etwas tun „muss“ – irgendwelche Briefe schreiben oder Ähnliches … Aber ihren Gesprächseifer und ihre Freundlichkeit zu erleben, ist einfach umwerfend. Liebe Grüße, Sabine.

  2. Schön das zu lesen. Ich betreue hier im norddeutschen platten Land eine fünfköpfige Familie aus Serbien. Ich habe sie alle sehr ins Herz geschlossen. Es sind so nette und bescheidene Menschen. Schade, das sie wahrscheinlich nicht bleiben dürfen.

  3. This reminds me of a quote from Mrs. Miniver by Jan Struther: „If only all governments would spend the price of a few bombers on exchanging for the holidays, free of charge, a few families from each district….“

    Here’s to a peaceful December for all. 🙂

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