Orchard · Samstagskaffee

Heute ist der Himmel blau – Snow, Sun and Blue Sky

Magst du vergleichen? Gestern sah die Welt in Oberheimen so aus.

Und heute, wer weiss warum, wabert der Nebel weiter unten auf und ab und bei uns oben ist der Himmel blau. Ich grüss euch aus der Sonne. 🙂

If you like to compare how the world in Oberheimen lookes yesterday, klick here. I am amazed. Wow!

Today the fog is further down, and we are part of the lucky ones to for a change. What difference the sun makes. 🙂

  

Verlinkt mit Andreas Samstagsrunde (obwohl schon Sonntag ist).

Orchard · Samstagskaffee

Eis und Schnee – Zweiter / 2024 – Icy World

   
Die Welt draussen ist eisig. Weil wir im Nebel sitzen, wird der Kick an den Bäumen immer dicker. Eiskristall bildet sich neben Eiskristall. Hängende Türmchen sind entstanden. Es sieht sehr schön aus, und ich habe mir vorgenommen, heute noch einmal in die Kälte hinaus zu gehen. Dann aber ein bisschen länger, als nur, um Fotos zu schiessen. Ich werde einen extra Pullover unter der wärmsten übergrossen Jacke anziehen, damit ich es schaffe, die warme Gemütlichkeit des Hauses zu verlassen. Was bin ich nur für ein Weichei. 😉

It’s an icy wordl outside, and even if I enjoy the look of the trees and branches I dread going into the cold. I will, of course, wrapped up in an extra sweater and my longest and warmes winter coat. I’d rather stay in the warm cosiness of my house. I admit, I am wuss. 😉

   
Wenn Schnee liegt, wid es total ruhig in Oberheimen, denn er schluckt die Geräusche. Kaum ein Auto fährt vorbei, weil die Strasse nicht geräumt wird und viele fürchten, in den Kurven im Wald unten zwischen den Bäumen hängen zu bleiben. Da nehmen die meisten einen Umweg in Kauf.

It get’s really quiet where I live because the fog not only dims the light but also the noises. There are almost any cars as the road downhill isn’t open. Only the most adventureous people take this road when coverd with snow and ice.

Mir kommt das Gedicht von den drei Spatzen in den Sinn, das wir in der Unterstufe auswendig lernen durften. Es begleitet mich seit damals und ermahnt mich, den gefiederten Gesellen Körner und Samen zu reichen, aber noch scheinen sie zu schlafen. Wie lange es wohl dauert, bis sie die Futterquelle finden?

Winter always makes me think of a little poem we learnt in primary school (first grade). It hasn’t left me since and reminds me to feed the little birds that are awfully quiet these days. How long will it take until they find the goodies?

Die drei Spatzen

In einem leeren Haselstrauch,
da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.

Der Erich rechts und links der Franz
und mittendrin der freche Hans.

Sie haben die Augen zu, ganz zu,
und obendrüber, da schneit es, hu!

Sie rücken zusammen dicht an dicht.
So warm wie der Hans hat’s niemand nicht.

Sie hör’n alle drei ihrer Herzlein Gepoch.
Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.

(Christian Morgenstern, 1871-1914)
  

Verlinkt mit Andrea in Berlin.

Orchard

Im Schatten – Thankful Thursday – Falling Into My Lap

Es ist einfach: Wetter ist das, was ich sehen und spüren, wahrnehmen kann. Vom Klima reden wir, wenn wir aus langjähriger Beobachtung des Wetters Durchschnittswerte berechnen. Erinnerst du dich an die Klimadiagramme im Geografiebuch? Durchschnittstemperaturen aller Monate sind als rote Linie eingezeichnet. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge in jedem Monat sind als blaue Wassersäulen gezeichnet.

Klimaveränderende Faktoren sind tatsächlich menschengemacht, zum Beispiel Asphalt statt Grünflächen, Treibhäuser und Bettenburgen in Küstennähe statt natürlicher Landschaft, Kanalisierung von Flüssen statt natürliche, weiträumige Flussläufe, Abholzung von Wäldern, Monokulturen. Es gibt aber auch natürliche Einflüsse auf das Klima, wie Vulkanausbrüche, Konstellation der Erde zur Sonne und Wasserdampf.

Während sich Städte auch aufheizen, weil zwischen den Häuserzeilen die Luft nicht gut zirkulieren und oft die Luft nicht vom umliegenden Land in die Stadt fliessen kann, brennt die Sonne zudem meistens ungehindert auf Plätze und Hausfassaden. Asphalt, Beton, Raubbau, Eintönigkeit; wir hätten schon vor Jahren anfangen können, etwas gegen die Verödung zu tun.

Stattdessen machen uns überhitzte Journalisten vor Veränderung Angst. Verstörte Jugendliche kleben sich auf die Strasse und befeuern die erhitzten Gemüter. Regierungen drangsalieren die Bürger mit undrealistischen Vorschriften. Schreibtischaktivismus auf der einen und Wut auf der anderen Seite statt Problemlösung. Worte statt Taten. Und offenbar kennen nicht einmal mehr ETH Professoren – diejenigen, die zu Wort kommen – den Unterschied zwischen Wetter und Klima.

Temperatur und Sonnenschein sind Wetterphänomene. Deshalb geniesse ich den Sommer im Schatten meiner Bäume. Siehst du am Horizont die Wolken über dem Alpstein? Auch Bewölkung und Luftfeuchtigkeit sind Wetterphänomene. Das Azorenhoch (Luftdruck) zieht sich zurück, der Luftdruck sinkt. Bald kommt Wind (ein Wetterphänomen) auf, vielleicht gibts ein Gewitter mit Niederschlag (ein Wetterphänomen). Ich freue mich!

I’m thankful to live in a solid neighbourhood used to watch and think before they panic. They plant trees, differnet trees that don’t mind periods of drought and heat that much.

I’m thankful to live in a healthy environment with still lots of space beween me and the neigbours, where I can sit under big trees and feel a breeze. And nobody fears the leaves on their cars and on the grass in autumn. There are bushes and hedges, mosquitos, birds and mice that leave their traces.

I’m so thankful for the shade of my trees and their fruits, too.

They literally fall into my lap.

Orchard

Flüssiges Gold von Mutter Erde – Liquid Gold from Mother Earth

Dass ein Segen auf den Arbeiten in der Natur liegt, darf ich immer wieder feststellen. Die reiche Ernte lässt die Blasen an den Fingern, das Ziehen im Rücken, die Schweisstropfen vergessen. Wie glücklich ist ein Mensch, der einen Flecken Boden bebauen darf und mit reicher Ernte verwöhnt wird. Manche Stunde habe ich letzten Herbst unter dem grossen Baum verbracht und alle Früchte gesammelt, die ich kriegen konnte. Und dann waren da auf einmal sieben grüne Kistchen voll, von denen ich das eine oder andere verschenkt oder eingetauscht habe. Ich fühlte mich sehr gesegnet und sehr verbunden mit Mutter Erde. Ich habe den Baum nicht gepflanzt und darf trotzdem ernten, was den einen oder anderen Gedanken wert ist.

Blessed are the ones who are connected to the fruits of the earth either grown by mankind or foraged for free. Blessed are the ones who have a piece of land for themselves to cultivate and harvest. I spent many hours under the tree and collected nuts, many of them actually. I picked them all. Finally, there were seven green crates full of tiny but tasty nuts, so I could give away some and trade them for something else. I felt very blessed and connected to mother earth. I hadn’t planted the tree, but could harvest. That’s worth some thoughts.

Übrig blieben immer noch viele Nüsse. Ich lagerte sie trocken und wartete auf eine Eingebung. Buchstäblich in letzter Minute durfte ich meine Nussernte von geschätzten 10 Kilogramm dann in die Ölpresserei gleich um die Ecke geben. Was für ein erfreuliches Erlebenis. Ich kehrte glücklich nach Hause zurück und wartete auf das Resultat.

What to do with so many nuts considering the fact that your husband is allergic to these fruits? I kept them dry and cool and waited. Literally last minute, I drove to a nearby oil mill (fortunately). It was one of unexpected but wonderful encounters and I went home very happily waiting for the call to get the produce.

Schon einen Tag später durfte ich einen Plaksikkübel mit vier Litern Baumnussöl, so genanntes Rohöl, abholen, das aus den 20 Kilogramm Nüssen kalt gepresst worden war. Den Kessel stellte ich in eine ruhige Ecke, denn die kleinsten Feststoffe sollten sich erst setzen, bevor ich das Öl abseihen konnte.

This is what I got: a bucket full of raw walnut oil, about 4 litres pressed out of 20 kilogramms of nuts. I callculated very badly when I had told the man in charge I had 10 kilgoramms. Anyway, I put the bucket in a quiet place and waited again until the solids would have sedated and I could fill smaller bottles.

Drei Pet-Flaschen konnte ich füllen, die ich abermals stehen liess. Das flüssige Gold mit Nussgeschmack fülle ich jetzt nach und nach in kleine Fläschchen zum Verschenken und natürlich auch selber geniessen.

Two of the three pet-bottles are clear but the third has to sit for a while again. I’m filling the sedimented oil, liquid, tasty gold, into small bottles as presents. There is always an occasion coming around.

Kitchen/Küche · Orchard

Rosinen picken – Sonntagsfreude – Harvest Around The House

Seit laufendem Schuljahr habe ich fast jeden Nachmittag unterrichtsfrei, was sehr praktisch ist, wenn im Garten viel zu tun ist. So dachte ich. Es sieht in Tat und Wahrheit jedoch so aus, dass die Nachmittage mit anderen Verpflichtungen gut gefüllt sind und wie im Hui vergehen. Gartenarbeit ist also Wochenendarbeit, wie wohl bei den meisten wertätigen Menschen. Die Erntezeit ist angebrochen. Täglich lese ich schöne grosse Baumnüsse zusammen, die an der Sonne trocknen müssen.

Although I have not have school most afternoons since the beginning of the school year, I hardly find time to do some gardening during the week. There is always something other to do unfortunately. Therefore I find myself on the ladder, under the trees or in the kitchen most weekends.

Auch der Hopfen für meinen Sohn ist reif. Er liegt jetzt einschichtig auf Gittern, weil er angeblich sofort zu gären beginnt und Hitze entwickelt. Einen Brand in der Küche will ich nicht riskieren. Mein Sohn wird damit Landbier brauen, weil ich nicht mehr weiss, welcher Stock welche Sorte ist. Centenial, Saaz und Tetnanger Hopfen habe ich letztes Jahr gepflanzt.

My son’s hop is ripe and ready to be picked as well as the nuts that fall from the walnut tree every night when the wind blows through the branches. I layed out the hop in one layer as it starts to brew and could catch fire. Nobody wants a fire in the kitchen. I’d rather have beer from it.

An der Hauswand haben die Vögel die reifen Trauben entdeckt. Wenn ich also für uns auch noch einen Teil ernten möchte, muss ich mich beeilen. Aus den Trauen habe ich Rosinen gemacht. Hast du gewusst, dass Traubenkerne sehr gesund sind? Und weil das Volk lieber kernenlose Tafeltrauben isst, diese weggezüchtet wurden. Wer also nicht auf die wertvollen Stoffe der Traubenkerne verzichten möchte, kauft sich für teures Geld Traubenkerntabletten oder -pulver. Seit ich das weiss, liebe ich unsere „Chatzesaicherli“ noch viel mehr und kaue glücklich auf den vielen kleinen Kernen rum. In den Rosinen sind sie auch noch drin. Kernenlos ist aber der Saft, den ich heute aus einer zweiten Traubenernte gewonnen habe. Der Saft soll gut gegen Husten wirken.

The grapes are ripe too, much loved by the different birds that live on the property. Gladly, the starlings haven’t gathered, the grapes would be gone in an afternoon. But of course, we share. From my take I made dryed raisins. They are very small, have a lot of seeds but taste delicious. Have you known that grape seeds are very healthy? And that people love seedless grapes but buy ground grape seeds for a lot of money? I happily chew on the seeds of my grapes knowing how healthy they are. I also made grape juice and filled it hot in little bottles. No sugar added, just the real taste.

Die Fläschchen sind von hier.

The little bottles are from here. Seems like a lifetime since then.

Orchard

Pause? Pause! – Break? Oh yes, please!

It smells like holidays, indeed. But boy, it is not! I really need a break from harking and turning the grass. I may get some blisters on my hands. It’s hard work until I can sit and relax and enjoy the view. Those cauliflower clouds over the mountains are no threat. And the weather forecast only shows sunshine for the next couple of days.

Zwar riecht es nach Ferien, einfach wunderbar. Aber ehrlich, es ist streng, bis endlich alles Gras unter den Bäumen und vor dem Bienenhaus zusammengerecht und weggetragen ist und ich endlich ins Gras sitzen kann. Phänomenale Aussicht. Zum Glück sind die Gewitterwolken weit weg. Und der Wetterbericht verspricht nur Gutes.