Samstagskaffee

Heumonat – Neunzehnter 2024 – Merry Month of May

Obwohl die ersten Mutigen das Heu schon vor einem Monat geschnitten haben, zeigt der Mai, was er ist: Heumonat. Obwohl meine Recherche eben ergeben hat, dass im 18 Jahrhundert der Juli der Heumonat, der Mai hingegen der Wonnemonat war. Ich mache das Beste aus dem Heuet und geniesse. Wenn ich Heu rieche., werden Kindheitserinnerungen wach, wie ich mit der grossen Familie meiner Gotte im Appenzellerland bei Familie Lendenmann auf dem Bauernhof unbeschwerte Tage erleben durfte. Wir rannten barfuss über die Wiese, trieben die Kühe ein, rechten Heu, machten Mädli und versteckten uns darin. Wir durften Kälber tränken und beim Melken zugucken. Die Milch kam immer in einem grossen Weissen Krug direkt vom Stall auf den Küchentisch. Und meine Cousinen aus der Stadt bekamen Durchfall.

The neighbour came on Thursday to cut his meadow. We were happy that he decided to cut ours, too. As we don’t have a mower, we appreciate his effort for which he gets payed with the hay. There is still work to do for us, for example to bring the grass out from under the trees to a sunny spot further down. We also turn the almost dry hay so that the wet parts get their share of sunshine and can dry out. After one night the hay starts to smell heavenly. It brings back childhood memories when I used to spend two week with my god-mother and her family in Appenzell at a farmhouse. We run barefoot, played in the hay, brought in the cows, could feed the calves. Milk on the breakfast table came directly from the cows, and my cousins, town kids, got sick from it.

Heute also heuen, aber zuerst muss ich in der LANDI einen neuen Stiel kaufen gehen. Das Modell links im Bild ist bestimmt hundert Jahre alt und entsprechend sieht der Stiel aus. Ich kriege schon vom Anschauen Blasen an den Händen.

Today, there is work to do, but before I start, I have to get a new handle for the one hay fork. It’s probably a hundred years old, and I get blisters on my hand from just looking at it.

In der Nähe findet dieser Tage eine Heissluftballon-Meisterschaft statt. Wir konnten die farbigen Tupfen nur aus der Ferne ausmachen, bis diese heute Morgen in Oberheimen aufgetaucht ist. Ob er sich verfahren hat? Oder kommen später noch mehr? Jedenfalls ist er wieder in den blauen Himmel aufgestiegen und weiter gezogen.

When I went outside this morning, this balloon showed up. There is a competition going on nearby. So I wonder, as it was alone, has it got lost in the endless blue of the sky? Will there be more later in the day? Anyway, the one climbed up quickly and disappeared.


Euch allen wünsche ich einen schönen Mai-Tag!

Verlinkt mit dem Samstagsplausch bei Andrea Karminrot in Berlin.

Buchempfehlung/Books · Fundstücke/Finds · Samstagskaffee

Bücherschrank – Achtzehnter 2024 – Book Shelves

Guten Morgen, meine Lieben! Good Morning, Dears!

Wir sind von einem kurzen Besuch in der Stadt zurück. So früh am Morgen ist noch kaum jemand unterwegs, ja, es ist ein Glück, dass das Cafe um 8 Uhr schon geöffnet hat. Weil wir ein bisschen zu früh waren, stöberte ich durch den offenen Bücherschrank an der Ecke. Bücherschränke sind ja sehr unterschiedliche betreut. Heute fand ich ihn piccobello vor.

Verlinkt mit Andreas Samstagsrunde. Und beim Handarbeitsbingo bei antetanni: Aus dem Buchregal.

Samstagskaffee

Morgenruhe – Siebzehnter 2024 – Happy Moment


Als ich heute Morgen zum zweiten Mal aufwachte, schien in meinem Schlafzimmer die Sonne. Sonnenschein, wie wunderbar. Also bin ich schnell aufgestanden und habe mir angesichts dieses glücklichen Morgens eine Tasse „Happy Moment“-Tee gemacht. Ich wollte mich ins Wohnzimmer setzen und ins Sonnenlicht blinzeln, das durch die Fenster fällt.

Aber oh je, die müssen dringendst geputzt werden! Ich beschloss, nur etwas Oberflächliches zu tun, um wenigstens die Illusion einer klaren Sicht zu haben.

When I woke up the second time this morning, there was sunshine in my bedroom. Sunshine! So I got up quickly, and regarding this beautiful morning, made a cup of „Happy Moment“ tea. I wanted to sit down in the living room and blink into the sunlight coming through the windows.

Oh boy, these need cleaning! I decided to do a superfical thing just to have the illusion of a clear view. Hurray, now the tea tastes delicious. However, today is not the day to rush into spring cleaning although the light goes deep into the darkest corners of the house and it is not pleasant what I see there. Thankfully, I am going to a felting workshop. I am also the driver of the woman who teaches us how to do it. So wish me luck on the roads that lead into the heart of Switzerland.


Hurra, jetzt schmeckt der Tee köstlich und ich drinke ihn wie geplant in aller Morgenruhe, denn heute ist nicht der Tag, um mich in den Frühjahrsputz zu stürzen, obwohl das Licht bis in die dunkelsten Ecken des Hauses reicht und mir nicht gefällt, was ich dort sehe.

Zum Glück gehe ich zu einem Filzworkshop. Ich bin auch die Fahrerin der Frau, die uns das Filzen beibringt. Wünscht mir also Glück auf den Strassen, die ins Herz der Schweiz führen.

I think she has a point. I know after playing with AI last week here and here. I want to do AI my spring cleaning, too. So I find my house neat and tidy when I come back tonight.

Dieses Zitat ist nicht von mir. Es drückt nur aus, was ich bei meinen Spielerein hier und hier letzte Woche gedacht habe. Ich möchte das KI nicht nur meine Wäsche macht und den Geschirrspüler bedient, sondern dass heute Abend der Frühlingsputz erledigt ist.

Verlinkt mit Andrea von Karminrot in Berlin.

Samstagskaffee · Up- and Recycling

Lebensverlängernd – Live Prolonging – Sechzehnter 2024 zum Zweiten

Das wettermässig eher magere Wochenende hat, wie gehofft, gut angefangen. Schon ziemlich früh heute Morgen gönnte ich mir eine heisse Schokolade melange im Dorfkaffee inklusive der üblichen politische Diskussion mit dem Besitzer. Obwohl nicht gleicher Meinung endete das Gespräch in gegenseitigem Wohlwollen. Wir gehen da immer wieder vorbei, er berichtet von interessanten Reisen in abgelegene Länder, zum Beispiel Irak.

Wieder zu Hause habe ich spontan entschieden, den Bund am Unterrock meines Belle Epoche Kleides viel schmaler zu nähen. Weil das Nähzeug schon mal ausgepackt war, widmete ich meine Aufmerksamkeit einem geliebten Gegenstand, der ein bisschen Handanlegen erfordert, um wieder schön zu sein.

Dazu passt, dass ich gestern wieder einmal einen Slow Fashion Newsletter bekommen habe. Das „Slow Fashion Movement“ ist genau mein Ding. Es geht darum, die Wegwerfmentalität in der Modebranche zu überdenken, Kleider länger zu tragen, um einerseits Resourcen zu schonen, andrerseits den Arbeiterinnen einen gerechteren Lohn bezahlt wird. Für die Käufer wird das Budget nämlich nicht überstrapaziert, wenn sie zwar teurere, dafür aber weniger Kleider kaufen.

Der gestrige Newsletter weist darauf hin, dass man Kleidung auch secondhand kaufen könne. Damit rennen sie bei mir offene Türen ein, denn secondhand ist meine bevorzugte Kleiderkaufart. In diesem Zusammenhang wird das Wort „preloved“ verwendet. Ich frage mich jetzt, wie man ein Kleidungsstück, das man liebt und das noch intakt ist (sonst würde es ja nicht in den secondhand Handel gelangen), weggeben kann. Mir kommt nur in den Sinn, dass es zu klein geworden ist oder dass es aus einem Nachlass stammt.

Anyway: Ich habe ein geliebtes, für mich bedeutungsvolles Kleidungsstück geflickt. Dieses geerbte Hemd passt mir vorzüglich und reiht sich in eine Anzahl Hemden, die ich in der warmen Jahreszeit gerne als leichte Jacken trage. Dieses Hemd von Pierre Cardin gehörte meinem Sohn, weshalb ich es noch lange tragen möchte.

I’ve already written about the weather which doesn’t change a thing. That’s why my focus is on chores inside, like household and mending.

I talked about mending in class (upcycling), how I can prolong the life of beloved items. The students weren’t that impressed, but I mended a shirt this morning anyway.

Maybe you’ve heard about the „Slow Fashion Movement“, maybe on this blog. I am the living proof that slow fashion doesn’t mean that you lack of anything. But even if I wear my clothes a long time, I want to have them proper. So there is always mending.

By the way, Pinterest is full of wonderful and fun ideas. Check it out! Mending the collar of a shirt isn’t fun, but it’s easy and quick. And it’s fun and very satisfying to have a nice shirt afterwards.



Der Kragen war abgewetzt. Was also tun? Es ist ganz einfach: Man nimmt das obere Kragenteil vom Steg weg, wiefelt die defekte Stelle mit Unterlagsstöffchen und setzt den Kragen andersrum wieder in den Steg ein. Voilà! Das Hemd ist so gut wie neu und wird mir noch lange Freude machen. 🙂


Verlinkt mit Andrea von Karminrot in Berlin.

Lebensfreude · Momentaufnahme · Samstagskaffee

Mit Kopf, Herz und Bauch – Sechzehnter 2024 – In Survival Mode


Es fühlt sich an, als sei der Weltenlauf stillgestanden, eingefroren in der erneuten Kälte, die der April mitzubingen pflegt, wie wir wissen. Trotzdem. Nachdem die Samstag und Sonntag des vergangenen Wochenendes so sonnig, so warm und so leichtherzig waren, konnte ich mir nicht vorstellen, dass die kommenden Tage tatsächlich kühl, nass und unfreundlich sein würden. Nun warte ich in gedämpfter Stimmung auf ein Revival des Frühlings. Nur Geduld, sagt der Kopf.

Die Kälte kommt dann jeweils schleichend, so ist der erste Tag einer Schlechtwetterperiode noch einigermassen angenehm. Aber dann stürzt die Temperatur ab, so dass mir nichts übrigbleibt, als mich in mich selbst und nach Feierabend ins geheizte Haus zurückzuziehen. Ich denke, dass es so viel Wolle gar nicht gibt, um bei guter Laune zu bleiben. Herrje, sagt das Herz

Ich bin im Überlebensmodus, habe mich in eine warme Hülle gewickelt und ein mir Stacheln wachsen lassen, um mein inneres Feuer, das bei heftigem Westwind auf Sparflamme läuft, vor dem Erlöschen zu schützen. Das gefällt nicht allen. Oh nein, brummt der Bauch.

Ein Glück, dass Wochenende ist und die pubertierende Schülerschar nicht mich, sondern die Eltern strapaziert. Ich habe ein gutes Buch, einen neuen, grünen Wollknäuel, leckeren Tee und nebst Haushaltspflege ansonsten keine Pläne. Die nächsten zwei Tage werden gut. Es gibt keinen Grund, dem Wetter so viel Gewicht zu geben. Hurra!, rufen alle drei!

It feels as if the course of the world has come to a standstill, frozen in the renewed cold that April tends to bring, as we know. Nevertheless, after last weekend’s Saturday and Sunday were so sunny, so warm and so light-hearted, I couldn’t imagine that the coming days would actually be chilly, wet and unfriendly. Now I’m waiting in a subdued mood for a revival of spring. Just be patient, says my head.

The cold always comes gradually, therefore the first day of a period of bad weather is still reasonably pleasant. But then the temperature plummets, so I have no choice but to withdraw into myself and into the heated house after work. I don’t think there’s that much wool to keep me in a good mood. Lordy, says the heart.

I’m in survival mode, I’ve wrapped myself in a warm shell and grown spikes to protect my inner fire, which is running low in the cold westerly wind. Not everyone likes the spikes. Oh no, my stomach grumbles.

Luckily, it’s the weekend and the pubescent crowd of teenagers is putting their parents under strain, not me. I have a good book, a new, green ball of wool, delicious tea and no other plans apart from household chores. The next two days will be good. There is no reason to think too much of the weather. Hooray!, shout all three!

Verlinkt mit Andrea in Berlin.



Samstagskaffee

Fünfzehner 2024 – Unterwegs ist das Ziel – By Train, Ship and Bus

Eine Woche lang lebte ich aus dem Koffer, reiste mit Zug, Fähre und Bus zu den Vulkanen Süditaliens. Wir stiegen auf den Vesuv und besuchten die Ausgrabungen von Pompei. Wir umrundeten den Stromboli (auf dem oberen Bild) und schauten und die Eruptionen in der Nacht aus der erlaubten Nähe an. Ich hatte nicht erwartet, dass das so spektakulär sein würde.

I spent a week in the south of Italy studying vulcanos. We visited the Vesuvio and Pompei in the region of Naples. The we went to the islands Stromboli and Vulcano.

Finally in Sizily we took the train back to Milano in the north and from there to Switzerland.

While writing these lines, the train is crossing the Alps and I am almost back home.

Dann ging die Reise weiter nach Vukano zu den stinkigen Schwefelfumarolen am Kraterrand.

Um auch noch den Ätna zu erforschen, war die Zeit zu knapp. Wir bestiegen den Nachtzug, der auf eine Fähre verladen wurde, um das Festland zu erreichen. 😮

Am nächsten Morgen um 10 Uhr waren wir überpünktlich in Mailand, schon fast wieder zu Hause. Im Koffer waren nun nicht nur Dreckwäsche, sondern viele wunderbare Eindrücke. Weiterbildung ist toll!

Verlinkt mit Andrea Karminrot.