Buchempfehlung/Books · Fundstücke/Finds · Samstagskaffee

Bücherschrank – Achtzehnter 2024 – Book Shelves

Guten Morgen, meine Lieben! Good Morning, Dears!

Wir sind von einem kurzen Besuch in der Stadt zurück. So früh am Morgen ist noch kaum jemand unterwegs, ja, es ist ein Glück, dass das Cafe um 8 Uhr schon geöffnet hat. Weil wir ein bisschen zu früh waren, stöberte ich durch den offenen Bücherschrank an der Ecke. Bücherschränke sind ja sehr unterschiedliche betreut. Heute fand ich ihn piccobello vor.

Verlinkt mit Andreas Samstagsrunde. Und beim Handarbeitsbingo bei antetanni: Aus dem Buchregal.

Fundstücke/Finds · Lebensfreude · Samstagskaffee

Kleine Freundlichkeiten – Dritter 2024 – Small Kindnesses


Heute habe ich nicht viel zu berichten. Es schneit, es schmiltz, die Sonne kommt, Wolken verdrängen sie. In der Schule geht das Semester zu Ende, die allgemeine Aufregung ist auch nichts Neues und doch tun alle so, als wäre es das erste Mal.

Es heisst, sei du die Veränderung, die du dir wünschst. Aber manchmal ist das Aussen so verhärtet, dass das Innen kaum Luft kriegt und sich an anderen Orten Raum verschaffen muss. Deshalb … Deshalb? … Deshalb besuche ich dieses Wochenende einen Nähkurs nur für mich.

Und dann ist mir heute Morgen dieses Gedicht zugetragen worden. Ihm zu lauschen hat mich ganz weich gemacht.

I’ve been thinking about the way, when you walk
down a crowded aisle, people pull in their legs
to let you by. Or how strangers still say “bless you”
when someone sneezes, a leftover
from the Bubonic plague. “Don’t die,” we are saying.

And sometimes, when you spill lemons
from your grocery bag, someone else will help you
pick them up. Mostly, we don’t want to harm each other.

We want to be handed our cup of coffee hot,
and to say thank you to the person handing it. To smile
at them and for them to smile back. For the waitress
to call us honey when she sets down the bowl of clam chowder,
and for the driver in the red pick-up truck to let us pass.

We have so little of each other, now. So far
from tribe and fire. Only these brief moments of exchange.
What if they are the true dwelling of the holy, these
fleeting temples we make together when we say, “Here,
have my seat,” “Go ahead—you first,” “I like your hat.”

by Danusha Laméris und gelesen von Helena Bonham Carter

Verlinkt mit Andrea von Karminrot in Berlin.

Fundstücke/Finds

Der Mann, der aus der Kälte kam – The Man Who Came In From The Cold

Wir suchten und fanden nicht.

Da kam aus dem Nichts dieser junge Mann, in einen dicken Mantel gehüllt, vermutlich gerade aus dem Kühllager und fragte, ob er helfen könne. Wir brachten unsere Bitte vor und er wollte uns bereitwillig den Weg zum richtigen Regal zeigen. Der Mann schwebte auf seinen langen Beinen davon, und ich rannte ihm hinterher, quer durch die lange Breite des Supermarktes. Aber da war leider auch kein Birnel, sondern Agavensirup, den wir nahmen. Also definitiv ein voller, grüner Smiley. 🙂

We couldn’t find what we were looking for when out of nowhere a young man appeared and asked whether he could help. He wore a thick coat, came probabely directly from the freezer. Then he floated away on his long legs, and I followed him running along the shelves across the supermarket. There was no Birnel but agave syrup, which we took. I pressed most definitely the big green Smiley. 🙂

Fundstücke/Finds

Freitagabendfuchsgeschichte – Friday Evening Fox Fairy Tale

Der Fuchs und die Gänse

Der Fuchs kam einmal auf eine Wiese, wo eine Herde schöner fetter Gänse sass. Da lachte er und sprach: „Ich komme ja wie gerufen, ihr sitzt hübsch beisammen, so kann ich eine nach der andern auffressen.“ Die Gänse gackerten vor Schrecken, sprangen auf, fingen an zu jammern und kläglich um ihr Leben zu bitten. Der Fuchs aber wollte auf nichts hören und sprach: „Da ist keine Gnade, ihr müsst sterben.'“

Endlich nahm sich eine das Herz und sagte: „Sollen wir armen Gänse doch einmal unser jung frisch Leben lassen, so erzeige uns die einzige Gnade und erlaub uns noch ein Gebet, damit wir nicht in unsern Sünden sterben. Danach wollen wir uns auch in eine Reihe stellen, damit du dir immer die fetteste aussuchen kannst.“

„Ja,“‚ sagte der Fuchs. „Das ist billig, und ist eine fromme Bitte. Betet, ich will so lange warten.“ Also fing die erste ein recht langes Gebet an, immer „ga! ga!“ Und weil sie gar nicht aufhören wollte, wartete die zweite nicht, bis die Reihe an sie kam, sondern fing auch an „ga! ga!“ Die dritte und vierte folgte ihr, und bald gackerten sie alle zusammen.

Und wenn sie ausgebetet haben, soll das Märchen weitererzählt werden, sie beten aber alleweile noch immer fort.

The fox and the geese

A fairy tale by the Brothers Grimm

The fox once came to a meadow in which was a flock of fine fat geese, on which he smiled and said, „I come in the nick of time, you are sitting together quite beautifully, so that I can eat you up one after the other.“

The geese cackled with terror, sprang up, and began to wail and beg piteously for their lives. But the fox would listen to nothing, and said, „There is no mercy to be had! You must die.“ At length one of them took heart and said, „If we poor geese are to yield up our vigorous young lives, show us the only possible favour and allow us one more prayer, that we may not die in our sins, and then we will place ourselves in a row, so that you can always pick yourself out the fattest.“

„Yes,“ said the fox, „that is reasonable, and a pious request. Pray away, I will wait till you are done.“ Then the first began a good long prayer, for ever saying, „Ga! Ga!“ and as she would make no end, the second did not wait until her turn came, but began also, „Ga! Ga!“ The third and fourth followed her, and soon they were all cackling together.

When they have done praying, the story shall be continued further, but at present they are still praying without stopping.

Favourite Things · Fundstücke/Finds

Bob Marley Wolle aus Klatovy – Bob Marley

Wenn immer ich an einem Ort in den Ferien bin, unterstütze ich das lokale Wulälädeli. In Prag war dazu allerdings für einmal nicht die richtige Zeit und das Thema ein ganz anderes. Auf unserer Heimreise, es war schon fast dunkel, machten wir kurz vor der Grenze zu Bayern in Klatovy Halt.

Es freute mich sehr, als mein Mann am nächsten Morgen, von seiner frühen Runde zurückkommend, berichtete, dass es ganz in der Nähe der Pension ein Wollgeschäft habe. Da musste ich einfach hingehen, denn Wolle ist für mich ein wirklich schönes Souvenir.

Nach einem Kaffee in einer Konditorei und einem kurzen Besuch des Wochenmarktes steuerte ich besagten Laden an, dessen Wände bis oben mit Wollknäueln, Stickgarnen, Fäden und Spitzen gefüllt waren. Ein Glück, dass gleich auf dem Tresen eine bunte Auswahl an bunter Sockenwolle lag. Ich wählte braun, grün, rot-blau und … „Bob Marley“, kommentierte mein Mann diesen rot-gelb-grünen Knäuel.

Ich freue mich schon, diese Socken mit extralangem Rohr anziehen zu können. Wenn ich Fersen und Spitzen stricke, werde ich ein bisschen Bob Marley hören.

Well, well. When my husband came back from is early morning stroll and told me that there was a yarn store right next to the hostel we had stayed for the night, I was happy. So after a coffee and a visit at the farmer’s market in Klatovy, Czech Republic, we went to the store where the yarn was piled to the roof. Gladly there was a basket filled with sock yarn from which I picked four balls: brown, green, red-blue and … „Bob Marley“, as my husband commented this happy, yellow-green-red blend.

Fundstücke/Finds · Thursday's Reality Shot

Thankful Thursday – Gerade Jetzt

Brother and sister reunited.

Today I am grateful for generous people.

Lucky me!

When I saw the cup on the right last Sunday, I couldn’t help but tell the woman serving coffee behind the counter that I possessed a cup with exactely the same pattern but that it was different in shape. Like me she had found the cup in a thrift store.

In the evening home again, I had to write an e-mail asking whether it was possible to trade two cups of mine and a flask of walnut oil for this particular blue cup because I wanted to reunite „brother and sister“.

After some difficutlies to find the cup in a box or other, the deal was done this afternoon.

I’m happy!

denke ich: Wie gut, dass morgen der letzte Schultag ist. Ich bin so reif für die Ferien!

mag ich: Meine neue blaue Tasse, getauscht gegen eine Flasche Nussöl und sechs Eier.

mag ich nicht: Dass meine Nase läuft und der Hals kratzt: Die Enkel haben mich wohl angesteckt.

spüre ich:

freue ich mich: Auf die Reise nach Prag. Wir lassen uns die Kraftorte in der Tschechischen Hauptstadt zeigen.

fühle ich: dass meine Hände ganz kalt sind. Draussen ist es wärmer als drinnen.

trage ich: Meine lustigen Jeans. Ich muss sie noch in die Waschmaschine schmeissen, denn sie sind für einen Städtetrip genau richtig.

brauche ich: Einen Zitronentee mit Ingwer für meinen Hals.

höre ich: Ups, eben ist ein Auto am Haus vorbei gefahren.

mache ich: Die Baumnüsse fallen von den Ästen. Ich werde sie später noch auflesen, damit ich wieder Öl pressen lassen kann. Es ist so fein!

lese ich: A Goose in the Pond von Earlene Fowler. Ein Krimi vor dem Hintergrund einer Quiltausstellung.

trinke ich: gerne ein alkoholfreies Bierchen am Feierabend.

vermisse ich: Die undendliche Leichtigkeit des Seins. Die Schulbehörde spielt mit verdeckten Karten, was mich stresst, denn von uns wird Transparenz verlangt. Was sie wohl wieder aushecken? Der Spekulation sind keine Grenzen gesetzt.

schaue ich: nix, denn die Serie „Ted Lasso“ ist fertig und etwas Neues noch nicht in Sicht.

träume ich: Keine Ahnung, warum ich meistens schlimme Träume habe.

verlinkt mit Gerade jetzt bei Rina und Thankful Thursday bei Michelle.