Samstagskaffee · Up- and Recycling

Lebensverlängernd – Live Prolonging – Sechzehnter 2024 zum Zweiten

Das wettermässig eher magere Wochenende hat, wie gehofft, gut angefangen. Schon ziemlich früh heute Morgen gönnte ich mir eine heisse Schokolade melange im Dorfkaffee inklusive der üblichen politische Diskussion mit dem Besitzer. Obwohl nicht gleicher Meinung endete das Gespräch in gegenseitigem Wohlwollen. Wir gehen da immer wieder vorbei, er berichtet von interessanten Reisen in abgelegene Länder, zum Beispiel Irak.

Wieder zu Hause habe ich spontan entschieden, den Bund am Unterrock meines Belle Epoche Kleides viel schmaler zu nähen. Weil das Nähzeug schon mal ausgepackt war, widmete ich meine Aufmerksamkeit einem geliebten Gegenstand, der ein bisschen Handanlegen erfordert, um wieder schön zu sein.

Dazu passt, dass ich gestern wieder einmal einen Slow Fashion Newsletter bekommen habe. Das „Slow Fashion Movement“ ist genau mein Ding. Es geht darum, die Wegwerfmentalität in der Modebranche zu überdenken, Kleider länger zu tragen, um einerseits Resourcen zu schonen, andrerseits den Arbeiterinnen einen gerechteren Lohn bezahlt wird. Für die Käufer wird das Budget nämlich nicht überstrapaziert, wenn sie zwar teurere, dafür aber weniger Kleider kaufen.

Der gestrige Newsletter weist darauf hin, dass man Kleidung auch secondhand kaufen könne. Damit rennen sie bei mir offene Türen ein, denn secondhand ist meine bevorzugte Kleiderkaufart. In diesem Zusammenhang wird das Wort „preloved“ verwendet. Ich frage mich jetzt, wie man ein Kleidungsstück, das man liebt und das noch intakt ist (sonst würde es ja nicht in den secondhand Handel gelangen), weggeben kann. Mir kommt nur in den Sinn, dass es zu klein geworden ist oder dass es aus einem Nachlass stammt.

Anyway: Ich habe ein geliebtes, für mich bedeutungsvolles Kleidungsstück geflickt. Dieses geerbte Hemd passt mir vorzüglich und reiht sich in eine Anzahl Hemden, die ich in der warmen Jahreszeit gerne als leichte Jacken trage. Dieses Hemd von Pierre Cardin gehörte meinem Sohn, weshalb ich es noch lange tragen möchte.

I’ve already written about the weather which doesn’t change a thing. That’s why my focus is on chores inside, like household and mending.

I talked about mending in class (upcycling), how I can prolong the life of beloved items. The students weren’t that impressed, but I mended a shirt this morning anyway.

Maybe you’ve heard about the „Slow Fashion Movement“, maybe on this blog. I am the living proof that slow fashion doesn’t mean that you lack of anything. But even if I wear my clothes a long time, I want to have them proper. So there is always mending.

By the way, Pinterest is full of wonderful and fun ideas. Check it out! Mending the collar of a shirt isn’t fun, but it’s easy and quick. And it’s fun and very satisfying to have a nice shirt afterwards.



Der Kragen war abgewetzt. Was also tun? Es ist ganz einfach: Man nimmt das obere Kragenteil vom Steg weg, wiefelt die defekte Stelle mit Unterlagsstöffchen und setzt den Kragen andersrum wieder in den Steg ein. Voilà! Das Hemd ist so gut wie neu und wird mir noch lange Freude machen. 🙂


Verlinkt mit Andrea von Karminrot in Berlin.

Up- and Recycling

Wachstuch selber machen – Oilcloth DIY


Sodeli, das Pausenbrot für morgen ist eingepackt, eingewickelt in Wachstuch. In selbstgemachtes. Schon lange wollte ich das ausprobieren. Gestern hatte ich die Gelegenheit, während meine Schülerinnen mit ihren eigenen Upcycling-Projekten beschäftigt waren.

Tomorrow’s lunch is wrapped up in oilcloth. In selfmade oilcloth. I’ve wanted to do out this project for a long time. Finally, yesterday I had the opportunity while my students were busy with their own upcycling projects.



Ich habe Stoffreste, Wachsperlen ohne Parafin, Backpapier und ein Bügeleisen, dazu eine Bügelunterlage gebraucht. Ein Bügelbrett ist allenfalls zu schmal. Besser eignet sich eine gefaltete Wolldecke mit Baumwolle bedeckt auf dem Tisch.

I needed fabric scraps, wax beads (bee’s wax for example) without paraffin, baking paper and an iron, plus an ironing board. An ironing board could be too narrow. A folded woollen blanket covered with cotton on the table is more suitable.

Man kann die Wachsperlen schmelzen. Man kann auch wenig Kokosöl dazu geben und die Mischung dann mit einem Pinsel auf den Stoff schmieren. Man legt Backpapier auf die Bügelunterlage, darauf den gebügelten Stoff. Man verteilt Wachsperlen auf dem Stoff oder trägt die Wachs-Öl-Mischung auf. Lieber zu wenig als zu viele Wachsperlen nehmen und nachlegen, wenn es zu wenig sind. Auf die Wachsperlen legt man wieder Backpapier.

You can melt the wax beads. You can also add a little coconut oil and then smear the mixture onto the fabric with a brush. Place baking paper on the ironing board and the ironed fabric on top. Spread wax beads on the fabric or apply the wax-oil mixture. It is better to use too few than too many wax beads and add more if there are too few. Place another layer of baking paper on top.



Dann bügelt man mit heissem Bügeleisen darüber, bis das Wachs geschmolzen und in den Stoff eingezogen ist. Man kann immer wieder bügeln, bis die Tücher schön gleichmässig sind. Man muss die Wachstücher zum Festwerden von der Unterlagen nehmen und auf einer Zeitungsunterlage ablegen. Die Ränder habe ich anschliessend mit der Zickzackschere ein bisschen zurückgeschnitten.

Then iron over them with a hot iron until the wax has melted and absorbed into the fabric. You can iron again and again until the cloths are nice and even. You have to take the wax cloths off the backing paper to harden. Place them on a newspaper mat. When hard, cut the edges back a little with the zigzag scissors.


Verlinkt mit Antetannis Bingo 2024: Dieser Stoff muss weg!

Papierarbeiten/Paper art · Sonntagsfreude · Up- and Recycling

Zwischen Sonne und Schnee – Between Sun and Snow


Während Nachbars im Schnee- und Graupelgestöber spazieren gehen, schneide ich vier Ästchen vom Hartriegelbusch. Wieder im Haus werden sie zu Stielen von Rosen aus Verpackungspapier. Morgen ist Upcycling-Montag. Die Mädchen möchten Blumen herstellen. Oder doch Ostereier färben. Ich bin parat. Und die Sonne ist zurück gekommen.

While our neighbours were going on a walk in spite of snow and wind, I cut four twigs hastily and went back into the warmth of the house. It’s upcyling-monday tomorrow and it was time to get ready for the class. The girls want to make flowers. But maybe they want to dye easter eggs. We will see! Luckily, I am prepared now. And the sun is back.

I made these 12 years ago.

But theses flowers with ladybug are also lovely.

Ich verlinke die Rosen bei Catrin.

Bernina · Sewing/Nähen · Up- and Recycling

Lieblingshosen sterben nicht – Second Life for Favourite Jeans

Gestern beim Kinderhüten spielten wir Cowboy and Rind. Ich war das Rind, mein Enkel der Cowboy. Mein Enkel warf gekonnt das Lasso – Deshalb hatte ich ihm ja mal das Seil aus dem Ballenberg geschenkt, nicht wahr? – und fing mich ein. Ich musste ihm auf allen Vieren von der Küche in die Stube, äh von der Weide in den Corall folgen. Und da ist es passiert: die Hose bekam oberhalb meines rechten Knies einen Riss. Aber Lieblingshosen dürfen nicht sterben, vor allem nicht an einem Wochenende. Mit zweierlei Einsatz (Arbeit und Blätz) sitzt sie nun wieder an meinem Hintern, wie angegossen. Deshalb liebe ich sie ja so sehr. Die Hose ist aus Stretch Jeans, weshalb ich auch einen Stretch Flick aufgenäht habe.

There was no way that my favourite jeans would go to waste just because I had torn them playing cowboy with my grandson yesterday. I’d rather give them a second life. It took my a good hour and tow patches to mend the jeans that I want to wear next week when staying in the kitchen all day. The jeans are made of stretch that’s why I also made the patch stretchy.

I started mending jeans when my boys were little, because any new pair would be torn after three washings. So why spend a lot of money for nothing? I knew that some day they would want expensive clothes like all other childern.




But there is this little story I like to tell when people compain about their children wanting fancy jeans with a brand. Ond day a mother approached me telling me she didn’t know what to do, because her son wanted jeans like Linus had. She asked me what kind of jeans my son had, where I got them and how expensive they were. So I told her that Linus‘ favourite jeans were the ones I had fixed threetimes; three patches, each slightly smaller for all to be seen.



However, I don’t know what is more important nowadays: blendind into the crowd or being unique. I think it’s the way we teach our children even if they may oppose for a while.

Papierarbeiten/Paper art · Up- and Recycling

Kleistern und Formen – Paste And Shape

Etwas, das ich seit Jahren immer schon machen wollte … Und heute ging’s ganz einfach und ganz schnell. Eierkarton zerreissen, in heissem Wasser einweichen und pürieren. Das Wasser raus drücken. Mit Kleister verrühren und Kugeln formen. Dann noch eine Schale schmieren.

Jetzt muss erst alles trocknen. Dazwischen streiche ich immer mal wieder die Kügelchen glatt und bohre das Loch neu. Wird schon. Ich bin gespannt, wie lange das wohl dauert. Am Ende wird alles bunt angemalt werden.

I wanted to do this project for years. Finally, today the process was very easy and very quick. I tore egg cartons (already soaked due to the rain) into hot water, put it in the mixer, added some more water. Then I pressed the water out, added glue and rolled balls big and small. I also shaped a bowl.

Now I have to wait until it’s dry. Meanwhile I will shape the balls again and again to make them even. How long will it take? Eventually, I will paint the balls and the bowl.

Up- and Recycling

Vorher und nachher – Before and After

Der Hocker gehört einer Freundin. Es ist schade, dass das Sitzleder zerbrochen ist, zumal sie einen zweiten hat, der noch intakt ist. Ich habe ihr angeboten, ihn zu reparieren, schliesslich gebe ich ja diesen second life / upcycling Kurs.

This is a friend’s chair. When I saw that it was broken, I offered to fix it. It seemed to be a project I could show my students. Black fabric and lining were easy to get.

Erst mal habe ich die Sitzfläche abgeschraubt, denn ein Schnittmuster für die Sitzfläche gezeichnet. Ich beschloss, ein Seitenteil anzunähen, das ich dann straff nach unten ziehen und antuckern wollte. Das Wattevlies soll verhindern, dass der Stoff auf dem Sitzleder reibt und die Risse durchdrücken.

I took the chair apart, drew a pattern. I decided to add a rim to the main part. Easy enough! The lining prevents the cracks to show through the fabric. I used a tucker to fix the fabric underneath. All went well, and the chair is as good as new. My friend is very pleased with the result.

Hat alles nach Plan geklappt. Voilà! Wieder im Einsatz, weil repariert.