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Samstags nach der Demo – Equal Rights

Bis heute ist mir gar nicht aufgefallen, wie gut das Pink meiner Löchlisocken zum aktuellen Anliegen passt. Gestern war in der Schweiz Frauen-Streiktag, 28 Jahre seit dem letzten. Die Frauen in der Schweiz sind sooooo geduldig. Lohn – Zeit – Respekt sind die Forderungen.

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Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit! Frauen verdienen immer noch deutlich weniger als Männer, je nach Erhebungsmethode zwischen 12 und 19%. Im Rentenalter haben Frauen durchschnittlich rund 37% weniger zur Verfügung. Es braucht Lohngleichheit, Lohnkontrollen und Sanktionen bei Lohndiskriminierung sowie die Aufwertung von Frauenberufen wie z.B. Pflege- und Betreuungsberufe.

Zeit für Betreuungsaufgaben, Zeit zum Leben. Betreuungsaufgaben und Erwerbsarbeit unter einen Hut zu bringen, ist in der Schweiz fast nur mit einem Teilzeitpensum möglich. Geringeres Einkommen, schlechtere Renten und Dauerstress sind die Folgen für die Betroffenen. Wir wollen Elternzeit, Vaterschaftsurlaub, Zeit für pflegende Angehörige und kürzere Arbeitszeiten sowie eine faire Verteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit.

Respekt und Schutz vor Gewalt und sexueller Belästigung: Frauen wehren sich nicht erst seit #MeToo gegen sexuelle Belästigung, trotzdem wird sie immer noch viel zu oft als «Kavaliersdelikt» angesehen und nicht ernst genommen. Sexuelle Belästigung und Übergriffe sind verletzend und machen krank. Sie sind nicht akzeptabel, weder am Arbeitsplatz noch sonst. Deshalb fordern wir: Null-Toleranz für sexuelle Belästigung – am Arbeitsplatz und in der Öffentlichkeit! Quelle

I worked yesterday and went to the demonstration in the nearby town St.Gallen later. It was a wonderful experience! When I got in the train at a tiny train station in a very small town, the train was packed with women wearin pink and purple shirts and scarves. After about 5 minutes I was involved in a conversation.

I had been afraid that there wouldn’t be many women because I heard a lot of women say that there was no reason to join in the strike (which wasn’t actually a strike), there were other means to bring justice to the women. Hear, hear! The last national strike had been 1991, 28 years ago and still there is so much to do. I’m tired, I’m fed up. A lot of women are fed up.

There were so many women in the streets of St.Gallen.

There were so many. Biggest demonstration in Switzerland ever.

🙂

just some:

  • Aarau: 3000 Frauen
  • Baden: 500 Frauen
  • Basel: 40’000 Frauen
  • Bern: 40’000 Frauen
  • Lausanne: 30’000 Frauen
  • Luzern: 3000 Frauen
  • St. Gallen: 4000 Frauen
  • Zürich: 70’000 Frauen
  • 12’000 à Genève, Sion et Fribourg, 5000 à Neuchâtel, 4000 à Delémont

Quelle  Quelle

It’s completely wrong that I can say, I am lucky to have the same salary as my male colleagues. It’s my right. It’s women’s right. It’s written in the constitution. Most of the time I feel respected as a women, but others are not because the work in other fields. I’ve never had a bad or dangereous experience, but I am very careful when it comes to be in a room with a man alone or on the streets at night. I am not very brave and feel uncomfortable very soon. There are men who would say it’s no big deal, but I am fed up with tasteless jokes even if I am not the target. 

And of course, I have worked part-time my whole life because I had to look after my family, the house and myself. I’m fortunate to have had a good education and to be well paid. There are many who aren’t in the same position as me and their pension is small. There is just not enough money in the pot called AHV and Pensionskasse. Single mothers with small children are in danger of being poor in rich Switzerland, first when the look after the children (or pay for day-care) and later when they are retired.

We were told that we would be able to retire at the age of 64, which would make up for the less pay. But more and more the call for equal rights is getting louder, which means 65 for women, too.

Ladies and gentlemen: This is not right. It is against the law.

There is no peace without justice.

Pinksocks

Heute Morgen brummt mein Schädel. Alkohol, auch in kleinen Mengen, bekommt mir nicht. Frische Luft, ein starker Kaffee und die Ruhe meines Zuhauses werden mich hoffentlich schnell kurieren.

Pinksockespitze

Ich nadle wie verrückt, kann es kaum erwarten, auch die zweite Socke fertig zu haben, denn die High Heels sind angekommen: secondhand gekauft auf tutti.ch. Ich bin also voll motiviert …

pinkhighheels

Sie passen wie angegossen, werden mir aber mit grösster Wahrscheinlichkeit das Genick brechen. Ich denke mal, dass ich auf ihnen gerade mal in den Casino Saal stöckeln und sie dann, nach der Kontrolle des Türstehers, unauffällig von den Füssen streifen werde. Ich kann die Entspannung, die Wohltat bereits fühlen …

 

Verlinkt mit Andrea Karminrot.

 

22 Antworten auf „Samstags nach der Demo – Equal Rights

  1. Pass auf deine Füße auf und auf dein Genick! Highheels habe ich inzwischen aus meinem Schuhschrank verbannt.
    Den Frauenstreik habe ich mit großem Interesse im Radio und Fernsehen verfolgt. Die Mühlen mahlen wirklich langsam bei den Eidgenossen! Kämpft weiter, wir tun es auch weiter, denn es sind noch nicht alle Ziele erreicht.
    Think pink 😀
    mit vielen Grüßen, Karin

  2. I applaud you for going to the demonstration, Regula! At the same time, isn’t it sad that these demonstrations are still necessary in this day and age, and that women still have to fight for equality. Even if I’ve got the same salary as my male colleagues would have (if I had any male colleagues) but I know it isn’t so for everyone, which is not only heartbreaking, but very, very wrong. There are still so many areas in which women are discriminated and even if we have come a long way since the age of our grandmothers, and even mothers, there is still a long, long way to go. xxx

  3. Liebe Regula, toll wie Du Dich einsetzt, für eine Sache die eigentlich nicht sein dürfte. Das war mir nicht bekannt. Wie beschämend ist es. Ich hoffe Du konntest Dich gut erholen. Hab einen schönen Sonntag. Lieben Gruß und toi toi toi auf den Stöckelschuhen. Sylvia

  4. samtige stöckels – uuiii!!
    auf den dingern laufen ist reine übungssache – also üben, üben, üben. am besten mit buch auf dem kopp 😀 wenn man drauf laufen kann und es nicht übertreibt mit den kilometern sind die dinger sogar ein gutes training für muskeln die man sonst schlaff hängen lässt ;-D
    ich komm ja aus einem land, wo wir das schonmal hatten – zumindest mit der gleichen bezahlung für gleiche arbeit. dass die frauen oft die meiste hausarbeit machten lag wohl vor allem an ihnen selbst – man muss mann und söhne eben mal in den hintern treten, wenn sie nicht freiwillig helfen.
    sexuelle belästigung gab es – aber wir waren irgendwie taffer, haben uns nix gefallen lassen, meist wurden solche kerle ausgelacht! wenn das nicht half, haben wir auch mal straffere seiten aufgezogen…. irgendwie machte die gesetzliche gleichstellung die frauen viel selbstbewusster.
    zumindest die meisten.
    herzliche grüsse! xxxxxx

  5. Ich habe davon gehört und finde es gut, dass du dich dafür stark machst.
    Der Freiwilligeneinsatz – wie auch Pia wünscht – lässt aber hier – und nicht nur hier – doch zu wünschen übrig.

    Schade eigentlich, denn die ehrenamtllichen Helfer sind auch nicht ohne und opfern ihre Freizeit.

    Mit lieben Grüßen auf eine gute Woche
    Eva

    1. Freiwilligenarbeit leisten vor allem die Frauen. Die Männer haben einfach noch nicht gehört, dass auch sie aufgerufen sind. Freiwillig heisst ja auch ohne Druck. Das ist doch was Schönes, oder? Alle gewinnen. Liebe Grüsse von Regula

  6. Oh, was weren das für schöne Socken!
    Und der Frauenstreiktag: Ich finde es schon beschämend, dass es in der zivilisierten Welt npch solche Unterschiede gibt.

    Gruß Marion

    1. Ja. Und beschämend finde ich vor allem auch, dass es Frauen gibt, die den „Streik“ unnötig und sogar schlimm finden. Divide et impera! Das wussten schon die alten Römer.

  7. Finde ich prima, dass Du Dich aktiv beteiligst, mit demonstrierst, Dich engagierst! Meine Proteste liefen vor – jetzt muss ich rechnen – na, sagen wir über 40 Jahren ab, als ich mich erfolgreich für die gleiche Bezahlung im Ferienjob einsetzte. Manchmal lugt der Verdacht um die Ecke, dass sich nichts geändert hat…

    …eine Antwort noch zum Kommentar bezüglich Green Book: da der Film von Lips Sohn initiiert worden war, denke ich schon, dass er glaubhaft ist – gerade auch in Bezug auf die Homosexualität. Man muss berücksichtigen, dass dies zur damaligen Zeit mehr als nur No Go war. Auch wenn insgesamt der Mantel des Schweigens darüber lag.

    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und sende sonnige Grüße, Heidrun

    1. Ja, echt. Der Tag wirkt noch nach. 🙂 Hach, was bin ich froh, dass so viele gekommen sind. Es gab genug dummes Geschwätz von Leuten, die besser ruhig wären. LG zu dir.

    2. 🙂 -„dummer Geschwätz von Leuten, die besser ruhig wären“ – ich glaube, das wird sich nie erledigen, solange es Menschen gibt!

  8. Solidarische Grüße! Schweizerinnen sind ja wirklich sehr geduldig, aber anderswo ja auch, die Geduld der Frauen ist die Macht der Männer.
    Rosa Socken in High Heels 😂
    Bon week-end!
    Astrid

  9. Guten Morgen liebe Regula,
    Ich habe es gestern im Radio von der Demo gehört und war sehr überrascht. Das in der Schweiz die Frauen noch solche Forderungen haben müssen war mir nicht klar. Ich finde es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass Frauen nicht am Arbeitsplatz oder sonstwo belästigt werden. Hey, in welcher Zeit leben wir denn!! – Ja, Frauen geht auf die Straße und kämpft für die Rechte der Frauen.
    Deine Socken finde ich mega schön, was für eine wunderschöne Garnfarbe. 😍😍😍
    Ganz liebe Grüße
    Annette

  10. Da können wir nur hoffen, dass die richtigen Leute die Zeichen gehört und gesehen haben. Ich war auch in einer Frauenrunde unterwegs, über Freiwilligeneinsatz auch so ein leidiges Thema.
    Vielleicht übst du das laufen noch und stolzierst durch Oberheimen:-)
    L G Pia

    1. Und wer leistet denn vor allem Freiwilligeneinsatz? Das wäre ja dann das Anliegen „Zeit“. Ich übe tatsächlich und bin sehr vorsichtig, damit ich mir nicht noch den Fuss breche so kurz vor Klassenlager und Sommerferien. 🙂 Liebe Grüsse an dich.

  11. Ich habe es verfolgt und finde gut, dass sich die Frauen einmal wehren. Es ist nämlich eigentlich erstaunlich, was Frauen heutzutage alles leisten mit Kindern, Haushalt und Beruf und es wird viel zu wenig honoriert.
    Dein Pink gefällt mir sehr gut und für den Kopf wünsche ich schnell gute Besserung.
    Liebe Grüße aus der Villa von Catrin.

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