Wer mit den Augen wahrnimmt, mit dem Bauch spürt, mit den Fingern fühlt, aus dem Herzen spricht, seine Seele die Entscheidungen treffen lässt und mit dem Verstand ausführt, liebt die Welt, liebt sein Leben, liebt sich selbst, denn er sieht die Schönheit in allem, was ist.
Someone who sees with the eyes, feels with the belly, feels with the fingers, speaks from the heart, let the soul make the decisions and carries them out with the mind, loves the world, loves his life, loves himself, because he sees the beauty in everything that is.
„Wie jede Blüte welkt und jede Jugend Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe, Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern. Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe Bereit zum Abschied sein und Neubeginne, Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern In andre, neue Bindungen zu geben. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, An keinem wie an einer Heimat hängen, Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten. Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen; Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde Uns neuen Räumen jung entgegen senden, Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden, Wohlan denn Herz, nimm Abschied und gesunde!“
Wir messen die Zeit mit irdischen Masseinheiten; Stunden, Minuten, Sekunden, Tage, Monate, Jahre. Es sind irdischen Massstäbe, wenn wir sagen, dass einer schon gehen musste. Gemessen an der Ewigkeit, ist jedes irdische Leben genügend lang. Das Wörtchen „schon“ gibt es in der Ewigkeit nicht. Dieser Sommer war mir so lang wie keiner. Zeit ist dehnbar, Zeit ist flüchtig, Zeit ist nicht wichtig. Das Leben ist ewig. Nur unsere Erdenzeit in unserer beschränkten Sichtweise ist endlich. „Euer Leben sei ein Fest!“ Heute ist ein neuer Tag.
Sprecht nicht voller Kummer
von meinem Weggehen,
sondern schliesst die Augen
und ihr werdet mich
unter euch sehen,
jetzt und immer.
Khalil Gibran
We measure time with earthly measurements: seconds, minutes, hours, days, months, years, decades, … We say, he had to go too soon. But there isn’t a „too soon regarding eternity. There isn’t one life too short. The concept of time is limited by our earthly vision. Whether it’s seven weeks, 30 years or 95 in the eye of eternity even 95 years is just a flinch. What does the length of a life matter regarding the big picture? Life is eternal, but our stay on this earth, in this body ends someday. We have to let go, our loved ones are taken good care of.
Unter einer Wiese lebten zwei Regenwürmer. Eines Tages sagte der erste:
«Ich will eine Reise machen und die Welt kennenlernen.»
Er bohrte sich nach oben. Als er die Sonne scheinen und die Blumen blühen sah, den Wind spürte und die Vögel zwitschern hörte, wurde ihm ganz leicht ums Herz.
Da entdeckte ihn eine Amsel und frass ihn auf.
Der zweite Regenwurm blieb in seinem Loch und frass jeden Tag die gleichen Wurzeln. So blieb er noch lange am Leben.
Aber sagt mir selbst: Ist das ein Leben?
Two earthworms lived under a meadow. One day the first said:
„I’m tired of being down here. I want to travel the world.“ And up it went slowly but steadily.
When it saw the sunshine and the flowers blooming, felt the wind, and heard the birds sing, its heart was wide open. The earthworm was very happy.
But out of the blue a blackbird came by and ate the worm.
The second earthworm stayed where it was underground and ate roots and withered leaves. And it stayed there alive for a long time.