Samstagskaffee

Samstags Rechtschreibestreit und Klassenzusammenkunft– Class of 1969

Schulhefte

Guten Morgen, meine Lieben!

Ach je, ich weiss gar nicht, wo anfangen. Bei meinem ersten Schultag? Oder Mitwochnachmittag? Oder doch die Klassenzusammenkunft? Hmmmmm….

Im Moment ist (wieder einmal) ein Rechtschreibstreit ausgebrochen, den, wen wundert’s (ich schaffe es nicht, auf dieses Apostroph zu verzichten), diejenigen in die Presse „schleiken“, die von Schule keine Ahnung haben. Munter wird da Rechnen mit Schreiben und Sport verglichen. Man stellt Erstleser mit Gymnasiasten gleich. Sogar die Chancengleichheit von Migranten und Migrantinnen wird ins Feld geführt. Es ist auch klar, warum die Jungendlichen und die jungen Erwachsenen so schlecht in Orthographie sind: Sie hatten in der Unterstufe das falsche Lehrmittel und ebenso schnell ist eine Lösung für das Problem gefunden: ein Verbot. Und Rotstift, klar. So wie früher, als die Lehrer noch keine Kuschelpädagogen waren.

Ich waltete meines Amtes und vertiefte mich in zwei Zeitungsartikel, formulierte eine Rechtschreibfehler freie Entgegnung, um, als ich fertig war, zu merken, dass die Sonne über meinem freien Mittwochnachmittag unter gegangen war, ohne dass ich einen Strahl abgekriegt hatte.

Wenn mich dieser Tage jemand fragt, wie es mir gehe, antworte ich: „Viel zu viel zu tun. Bis Weihnachten kann das nicht so weitergehen.“ Ich lebe wie eine Wühlmaus im Dunkeln und von den Reserven, und dass mein Mann von veganer Ernährung redet und ich um meine Baustoffe, sprich Eiweisse mit den 12 essentiellen Aminosäuren, fürchte, macht die Situation auch nicht besser.

Heute ist Klassenzusammenkunft im Schulhaus meiner Kindheit. Ich freue mich. Zu diesem Anlass habe ich die ersten Schulhefte ausgegraben. Seht ihr den Fehler? Es heisst nicht schmuzig, sondern schmutzig. Was man hört. Also doch lautgetreues Schreiben. Und auf der Sekundarstufe dann die Doppelkonsonantenregel. Aber wenn die Schüler nicht wollen, nützt auch das nichts. 🙂

I’m looking forward to the reunion of my primary school class. I started school in spring 1969 and I still remember the first time I sat on a school chair. We got a  pencil and a tablet, which was a real tablet made of cardboard with special coating, so you could write on it and clean it afterwards with soap, a chore we had every weekend. On Monday, the teacher checked the tablet.

We are meeting at our schoolhouse that has been renovated and enlarged lately. On this occasion I took out my first notebooks for the photograph of this post. First grade notebook is on the right, second grade on the left. 

I’m busy in school and don’t have much time to be outside and get some sun. What will this do to my health? You need sunshine to stay healthy regarding Vitamin D, right? Will my face turn pale and get a grey shade? Will my hair fall out? Will I have a headache every day? What about my bones? Something has to chance or I won’t see Christmas. 

Anyway, today is going to be fun!

And tomorrow is a day to rest and relax. 

Have a nice weekend, too!

 

Verlinkt mit Samstagplausch bei Andreas Karminrot

 

 

 

21 Antworten auf „Samstags Rechtschreibestreit und Klassenzusammenkunft– Class of 1969

    1. Wir haben in der 2. Klasse Schnüerlischrift gelernt. In der 3. Klasse habe ich geschrieben „wie Sau“, aber in der 4. wieder schön. Es war eine bewusste Entscheidung! Und jetzt denke ich schneller, als ich schreibe, wodurch die Schrift aussieht, als hätte sie es eilig. 😉 Vielleicht wird es wieder besser, wenn ich penisoniert bin und jede Menge Zeit habe? Liebe Grüsse

  1. Hallo Regula, also Deine Schrift war ja wirklich sowas von sauber und ordentlich😄 Da möchte man ja echt nicht mit dem Rotstift dazwischenfunken😄 Aber im Ernst, eine solche Diskussion ist doch wirklich sowas von überflüssig. Wo soll das hinführen? Ich komm da nicht mehr mit.
    Aber richtig toll finde ich es, dass Ihr Euch zu einem Klassentreffen zusammengefunden habt! Aufgrund der umfassenden Veränderungen durch den Mauerfall/die Wiedervereinigung und mehrerer Umzüge hab ich den Kontakt zu meinen Schulkameraden total verloren. Dafür sind mir aber zum Glück viele andere nette Menschen/Bloggerinnen begegnet😄
    Sei ganz lieb gegrüßt von Lene

    1. Es war Klassentreffen der Primarschule. Von der nachfolgenden Schule hör ich nie was. Da bin ich vermutlich aus der Kartei gefallen. 😉 Später im Leben habe ich dann Erwachsenengymnasium gemacht. Da ist am nächsten Samstag nach 20 Jahren endlich wieder einmal ein Treffen geplant. 🙂 Liebe Grüsse

  2. Ach diese Rechtschreibestreit, manchmal kann ich es einfach nicht mehr hören, was so in der Politik abgeht, wenn es um die Schule geht… nur weil alle die Schule besucht haben, wisssen alle wie es sein sollte:-(
    Hoffentlich hattest du ein tolles Klassentreffen.
    Liebe Grüsse
    Angy

  3. Ich denke da immer an meine Tochter in USA, die den beiden Mädels, die zweisprachig aufgewachsen sind, selber daheim das Lesen und Schreiben der deutschen Schriftsprache beibringt. Oje, und das ganz ohne dieses pädagogische Denkgebäude dahinter… das kann ja nur schiefgehen… [Ironie aus] (ich darf mir das böse Grinsen erlauben, da ich Pädagogik und Germanistik studiert habe…)
    Liebe Grüße
    Andrea

  4. Liebe Regula, manche Leute haben zu wenig zu tun, denen fällt dann immer so ein Quatsch ein, andere müssen es ausbaden. Ich hoffe, die Klassenzusammenkunft heute war schön. Deine Schrift in den alten Heften ist ja wirklich super, so sauber und gleichmäßig. Da hätte ich nicht mithalten können.
    Liebe Grüße von Catrin.

  5. Liebe Regula, was für tolle Schrift Du hast, ordentlich und total sauber. Wow. Ich hoffe Du hattest viel Freude bei Deinem Treffen. Genieße das Wochenende und versuche Kraft zu tanken. -;)) ist immer leichter gesagt als getan. -;))
    Lieben Gruß Sylvia

  6. haha, die rechtschreibung. warum sie nur so eine angst haben, wir würden den kids keine RECHTschreibung beibringen. die diskussion wird hier auch heiß geführt. bzw. werden neue auflagen rausgehauen, die einen nur unfähig zurücktaumeln lassen…. bringe ich ihnen halt linksschreibung bei…. der weihnachtszeit sehe ich (noch) ganz zuversichtlich entgegen.
    lass dich nicht unterkriegen!
    liebe grüße,
    jule*

  7. Du hast noch deine alten Schulhefte aufgehoben? Da staune ich! Aber die sind ja auch zuu schön!! Und soo akkurat die Schrift – vorbildlich! Da kann man über so einen kleinen Fehler fast hinwegsehen.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Ingrid

    1. Ich habe nur noch diese drei. Ich war nicht gut im Abschreiben von der Wandtafel (das waren noch Zeiten!), weil ich den Satz im Kopf hatte und es mir zu mühsam war, jedes Wort an der Wandtafel zu kontrollieren. Aber es ist doch was Rechtes aus mir geworden. 😉 Liebe Grüsse von mir

  8. Kann Deine Meinung/ Missstimmung nur zu gut nachvollziehen…

    Miss·stim·mung, Miss-Stimmung
    /ˈmɪsʃtɪmʊŋ,Míssstimmung,Míss-Stimmung/
    Substantiv, feminin [die]
    — gedrückte, gereizte Stimmung

    …im Übrigen liest mein Mann im Korrektorat die Zeitung professionell nach diversen Fehlern ab. Es ist tatsächlich ein kulturelles Manko, wie wir mit unsere Sprache ergo der Rechtschreibung umgehen.

    Herbstbunte Grüße zum Wochenende von Heidrun

  9. Ein Rechtschreibstreit?! Schon wieder? Irgendwie habe ich das nicht mitbekommen.
    Aber aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass die Kenntnisse meiner Nachwuchskräfte in Rechtschreibung und Orthografie stark verbesserungsbedürftig sind. Ich gestehe, dass das oft grauenvoll ist und nicht nur von Nachwuchskräften mit Migrationshintergrund (und von denen sind ja inwzischen auch ganz viele hier in Deutschland geboren und aufgewachsen. Also gleich Chancen!

    Gruß Marion

    1. In Baden-Würtemberg wird der Streit auch ausgetragen … Die falsche Methode, wie du lesen und schreiben lernst, und schwupps ist deine Rechtschreibezukunft versaut. 😉 LG

    2. Der abstruse Gedanke ist eben, dass es ungerecht ist, wenn man den Migranten die Rechtschreibfehler nicht anstreicht. Wie wenn das das einzige und grösste Problem beim Deutschlernen wäre und wie wenn die Farbe Rot Lernerfolg garantieren würde. Wie gesagt, die Leute haben keine Ahnung und reissen doch das Maul auf.

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